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Fischerei und Fischer von Torri del Benaco – Ein lebendiges Erbe


Torri del Benaco, heute ein beliebtes Touristenziel, verdankt seinen jahrhundertelangen Wohlstand der tiefen Verbindung zum See und zur Fischerei, die stets eine tragende Säule von Wirtschaft und Kultur war.

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Uralte Wurzeln der Fisherei 

Die Ursprünge der Fischerei in Torri del Benaco reichen bis in die Urgeschichte zurück. Davon zeugen Felsgravuren auf der „Pietra delle Griselle“ und an weiteren Orten der Umgebung. Diese Darstellungen aus der Bronzezeit zeigen Fischerboote und bestätigen, dass der Fischfang bereits in prähistorischer Zeit praktiziert und kulturell bedeutsam war.

Auch aus der Römerzeit finden sich Spuren der Fischerei am Gardasee. Doch im Mittelalter wurde der Fischfang zur Lebensgrundlage der Seegemeinden. In dieser Zeit gründeten die Fischer von Garda, Torri und Sirmione im Jahr 1452 die Zunft der „Antichi Originari“, als sie von der Adelsfamilie Becelli aus Costermano das exklusive Recht an der „Peschiera di San Vigilio“, einem der fischreichsten Gebiete des Sees, erwarben. Diese Rechte wurden durch ein Statut geregelt, das Pflichten und Privilegien der Mitglieder festlegte. Bis heute lebt die Tradition der „Asta delle rive“ (Uferauktion) als kollektives System der Ressourcenverwaltung fort.

Fischerei sicherte nicht nur den täglichen Lebensunterhalt, sondern unterlag auch genauen lokalen Vorschriften, um eine Überfischung des Sees zu verhindern. Die Scaligerburg, heute Sitz des Fischereimuseums, bewahrt Werkzeuge, alte Netze und Dokumente, die von dieser langen Tradition erzählen. Diese historische Kontinuität macht die Fischerei zu einem der tiefsten Identitätsmerkmale von Torri del Benaco.

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Fangtechnicken 

Die Techniken der Fischer von Torri del Benaco haben sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt, doch viele bleiben den alten Methoden treu. Besonders typisch ist das „Stellnetzfischen“: Dabei werden Netze an strategischen Stellen im See ausgelegt und nach mehreren Stunden eingeholt. Weit verbreitet war auch das Fischen mit „nasse“ – geflochtenen Weidenkörben, die vor allem für den Aal-Fang dienten. Im Winter wurde, wenn der See zufror, „Eisfischen“ betrieben. Im Frühling und Herbst gingen die Fischer zu den „alosee“, nächtlichen Ausfahrten mit Lampen, um die Fische mit Licht anzulocken.

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Hafen und Boote 

Der Hafen von Torri, heute ein Ort für Spaziergänge und Freizeitschiffer, war einst voller Leben. Die Fischerboote, „bisse“ und „naét“ genannt, waren aus Holz gebaut – leicht, aber robust, um auch bei starkem Wind zu bestehen. Oft bauten die Fischer ihre Boote selbst oder ließen sie von lokalen Bootsbauern anfertigen. Der Hafen war das Herz der Gemeinschaft: ein Ort des Austauschs, der Nachrichten und der Solidarität unter den Fischern. Der Fischmarkt, heute verschwunden, war einst der zentrale Punkt für den Verkauf des frischen Fangs.

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Fischarten

Im Gardasee leben zahlreiche Fischarten: Renke (Coregone oder Lavarello), Forelle, Aal, Schleie, Barsch, Gardasee-Sardine (Agone) und Hecht. Jede Saison brachte andere Fische hervor, und die Fischer kannten die natürlichen Zyklen des Sees genau, um den besten Zeitpunkt für den Fang zu wählen.

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Kuriositäten und lokale Zeugnisse

  • Die „lampare“: Boote mit Lampen für die nächtliche Fischerei schufen eine einzigartige Atmosphäre auf dem See, die die Älteren als „eine Krippe auf dem Wasser“ in Erinnerung behalten.
  • Das Burgmuseum: Bewahrt Netze, Korkschwimmer und Modelle des Hafens, wie er einst war.
  • „El lago no 'l perdona“: „Der See verzeiht nicht“ – eine Redensart, die an den Respekt vor dem See und seinen Launen erinnert.
  • Großvater Giannis „naét“: Von seinen Enkeln restauriert, fährt es heute noch zu symbolischen Fischzügen aus.
  • Fischfest: Jedes Jahr wird der lokale Fang mit traditionellen Gerichten und Musik am See gefeiert. 

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Obwohl heute nur noch wenige die Fischerei ausüben, bleibt sie ein grundlegender Teil der Identität von Torri del Benaco – ein Erbe aus Wissen, Geschichten und Gesten, das in den Traditionen und Erzählungen der Stadt weiterlebt, zwischen der Stille des Sees und der Erinnerung an ein uraltes Handwerk.

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